Schwarzwald Urlaub mit Baby

Schwarzwald Urlaub mit Baby

Bevor ich gleich von unserem ersten Familienurlaub im Schwarzwald berichten werde, möchte ich mich als neue Gastautorin bei herzmamas.de erst einmal kurz vorstellen. Ich heiße Sarah, bin 27 Jahre alt und seit Mai 2019 Mama von einer kleinen Tochter.

herzmamas | Schwarzwald Urlaub mit Baby | Bild: Sarah Tröger

Urlaub im Schwarzwald klang für mich irgendwie nur öde und altbacken. Ich habe damit immer nur Wald, Schinken und Torte verbunden.

Gut, als gebürtige Thüringerin kenne ich natürlich die Thüringer Rostbratwurst, Rahmkuchen und den Wald, aber ob sich die weite Autofahrt mit unserer fünf Monate jungen Tochter in den Schwarzwald lohnen wird? Ich war sehr gespannt.

Meinem Ehemann zu liebe, sagte ich ja, denn er hat viele schöne Kindheitserinnerungen an die Region im Schwarzwald.

Nachdem ich unseren Aufenthalt wieder mal generalstabsmäßig durchgeplant hatte, packten wir also alles Nötige für uns und unseren kleinen Tragling und fuhren tatsächlich einen Tag zu früh los…

Zur Sicherheit checkte ich nochmal von unterwegs, nach vier Stunden Fahrt in der Nähe von Stuttgart, unsere Hotelbuchung und bemerkte, dass wir tatsächlich einen Tag vor unserer eigentlichen Reservierung losfuhren. Und natürlich war unser Hotel bereits ausgebucht und ich musste schnell online eine neue günstige Übernachtung in der Nähe von Titisee-Neustadt finden. Denn die Strecke mit Baby nochmal zurück zu fahren um am nächsten Tag wieder zu starten, war für uns definitiv keine Option.

Online konnte ich schnell etwas buchen und ich lobte das Internetzeitalter. Allerdings gab es für das Hotel keine Empfehlung. Wir waren letzten Endes in einem schnuckeligen Dorf und das Zimmer war sauber.

Lustigerweise war ich bei meiner Tagesplanung schon von den „falschen“ Wochentagen ausgegangen, so konnten wir nach dem Check-Out direkt nach Titisee-Neustadt fahren.

Tag 1 – Titisee-Neustadt

Mit unserer Tochter in der Tragehilfe, Tragejacke und Schirm bewaffnet, gingen wir Richtung See an der kleinen Einkaufsstraße entlang. Hier wird vor allem für chinesische Touristen einiges geboten. Es gibt einen typischen Kuckucksuhr- oder Schwarzwälder Schinken Laden nach dem anderen. Und große Werbetafeln lockten die Chinesen zu Käsespätzle, Torte und teuren Uhren. Wir ließen die Läden links liegen, denn trotz Regenwetter buchten wir für uns drei eine Bootsrundfahrt.

So schipperten wir gemütlich auf dem Titisee und bekamen allerlei Interessantes über den See zu hören. Im Anschluss begannen wir den Rundweg um den See. Er führt etwa zwei Stunden gemütlich um den See und ist auch für Kinderwagen geeignet. Nach der halben Strecke stärkten wir uns in einem kleinen Bistro mit Schwarzwälder Hausmannskost.

Eigentlich planten wir zum Nachmittag mit der Zäpfle Bähnle zu fahren, aufgrund des Regenwetters war diese leider ausgefallen. So musste unser Plan „B“ herhalten und so aßen wir gefühlt die weltbeste Schwarzwälder Kirschtorte (aufgrund des vielen Kirschwassers nichts für Stillende) und tranken sensationellen Kaffee im Räuber-Café.

herzmamas | Das Räubercafé in Titisee-Neustadt  | Bild: Sarah Tröger

Es liegt etwas ab vom Schuss und ist noch ein echter Geheimtipp in Titisee-Neustadt. Hier gibt es noch Kaffeespezialitäten vom Barista.

Nun endlich waren zum Nachmittag am Hotel „Der Hirschen“ in Sankt Märgen angekommen. Und direkt fühlten wir uns wohl und sehr gastfreundlich aufgenommen, denn der Mitarbeiter der Rezeption begrüßte uns herzlich und zeigte uns das gesamte kleine, aber feine Hotel.

Wir durften gemeinsam einen Blick in den Spa-Bereich und die Bar werfen. Wir hatten mit Halbpension gebucht, dies beinhaltete Frühstück und Abendessen. Da unsere Tochter nach Bedarf gestillt wird und zu dem Zeitpunkt noch nicht wirklich der große Beikost Fan gewesen ist, war es uns als Eltern wichtig etwas vom „Schuss“ zu sitzen, um sich je nach Bedarf zurück ziehen zu können.

So gingen wir samt Empfangsmitarbeiter zur Restaurantleitung und für uns wurde extra die Tischplanung überarbeitet. Nun endlich wollten wir unser Zimmer sehen. Dazu muss ich anmerken, dass wir online ein Doppelzimmer der günstigsten Kategorie gebucht hatten und trotzdem wurde unser Sonderwunsch, den ich erst zwei Tage vor der Anreise per E-Mail gestellt hatte, erfüllt.

Wir baten um ein Zimmer in der Nähe der Bar oder Lobby. So müsste mein Ehemann und ich nicht, sobald unsere Tochter schlafen würde, im Dunkeln und Muxmäuschenstill sein. Und tatsächlich, wir bekamen ohne wenn und aber das an der Bar am nächstgelegene Doppelzimmer. Und sogar der Empfang unseres Babyphones war erstklassig. Wir richteten uns direkt ein, schließlich blieben wir hier für fünf Nächte.

Der Schreibtisch wurde zum Wickeltisch. Und mit unseren Rausfallschutz von Reer gestalteten wir unser Familienbett sicher. Wir fühlten uns gleich sehr wohl.

Zum ersten Abendessen merkten wir erneut, dass Service in diesem Hotel wirklich großgeschrieben wird. Es war ein „á la carte“-Abendessen mit drei Gängen, man konnte zwischen Vegetarisch, Fleisch oder Fisch zum Hauptgang wählen.

Allerdings wurde unsere Tochter ziemlich schnell müde und so merkten wir, dass so ein Menü nicht ganz in unseren „Abendplan“ passt. Der Restaurantleiter reagierte sofort und gab der Küche Bescheid, dass wir unsere Gänge gerne „sehr zügig“ einnehmen möchten/müssen.

So konnten wir auch an den nachfolgenden Abenden, wenn auch in Zeitraffer, gemeinsam die Abendessen genießen.

Sobald unsere Tochter schlief, gesellte ich mich zu meinem Ehemann an die Bar. Stellte unser Babyphone in Blickweite und konnte, meistens ohne Treppensprint, den Abend mit einem warmen Tee ausklingen lassen.

Tag 2 – Freiburg im Breisgau

herzmamas | Freiburg | Bild: Sarah Tröger

Am zweiten Tag fuhren wir nach einem sehr leckeren Frühstück nach Freiburg im Breisgau. Die Universitätsstadt im Schwarzwald ist für sein mildes Klima und die Bächle bekannt. Wir parkten günstig im Uni-Gebäude und waren gegen 10 Uhr in der Touristeninformation am Rathausplatz.

Freiburg on Tour
herzmamas | Freiburg Tour | Bild: Sarah Tröger

Hier kauften wir unsere „Schaflos in Freiburg“-Tickets. Da unsere Tochter sehr gerne getragen wird, gehen wir mit ihr sehr gerne oft und viel spazieren. So bot sich eine Stadtführung an, um an einem Tag die Stadt Freiburg besser kennenzulernen.

So recherchierte ich im Vorfeld, ob es irgendeine Art Stadtführung gibt, die mein Ehemann auch akzeptieren würde. Und so stieß ich auf die Schnitzeljagd für Erwachsene. Dies ist keine klassische Stadtführung. Man kauft je Person sein Ticket und einen Plan. Die Startkoordinaten erhält man per SMS und muss mit Stadtplan seinen Weg finden. Zu jedem Ort gibt es drei Hinweise, die man frei rubbeln muss. Und mit dieser Hinweise muss man ganz genau an verschieden Locations in der Stadt schauen und kleine Rätsel lösen, um weiterzukommen.

Allerdings standen wir ab und zu auf dem Schlauch und dafür gibt es einen Telefonjoker. Wenn man nicht weiterkommt, dann kann man die Nummer anrufen um Hilfe zu bekommen. So ist es fast garantiert, dass man alle Rätsel löst und am Ende sein Ticket in ein gratis Getränk umwandeln kann.

Für uns war das wirklich ein tolles Highlight. Man kann alles in seinem Tempo machen und sieht die ganze Stadt. Wir sind an Orte gekommen, wo wir ohne die Tour wohl nie hingegangen wären. Die pfiffigen Rätsel waren lustig und brachten uns zum Schmunzeln und Lachen.

herzmamas | Tour durch Freiburg | Bild: Sarah Tröger

Die Tour ist übrigens so ausgelegt, dass man ein kleines alternatives Studentencafé und eine Gaststätte auf dem Weg hat. Und bei beiden bekommt man tolle Vergünstigungen, wenn man sein Ticket vorzeigt. Diese Tour für Erwachsene ist jedoch nur zum Teil geeignet für Kinderwagen. Allerdings gibt es noch eine zweite Tour für Familien mit Kindern bzw. Kindergruppen.

Wenn unsere Kleine eine Große geworden ist, werden wir bestimmt die andere Tour probieren. Eine absolute Empfehlung!

herzmamas | Freiburg | Bild: Sarah Tröger

Am Nachmittag fuhren wir zum Hausberg von Freiburg und machten eine Berg- und Talfahrt mit der Seilbahn. Wir kauften Tickets die einen Kaffee und ein Stück Kuchen auf der Berghütte beinhalteten.

Günstiger hipper Kaffee während der Schafstour durch Freiburg.
herzmamas | Günstiger hipper Kaffee während der Schafstour durch Freiburg |                 Bild: Sarah Tröger

Und konnten durch die Panoramaverglasung einen herrlichen Blick in den Wald und in die Stadt genießen. Ein Tipp am Rande: solange man im Tal ist und Internet empfängt, so kann man sich kostenlos drei Audioguides runterladen und dann während der Fahrt anhören.

Tag 3 – Schluchsee

Sarah und ihre kleine Maus unterwegs auf dem Schluchsee
herzmamas | Sarah und ihre Tochter unterwegs auf dem Schluchsee | Bild: Sarah Tröger

Am dritten Tag wollten wir ursprünglich auf den Feldberg fahren und die Aussicht genießen, allerdings war dies an so einem stürmischen und nasskalten Tag mit Baby in der Trage nicht möglich.

Unsere Alternative war ein Besuch des Schluchsees. Und selbst mein Ehemann musste zugeben, dass der See tausendmal schöner als der Titisee ist. Im Tal war das Wetter angenehmer, daher gingen wir zu Fuß einen kleinen Teil des Seerundwegs und konnten uns vorstellen hier nochmal Urlaub zu machen.

Wir entdeckten Wassersportler, Fotografen, Wanderer und einen wunderschönen Regenbogen.

herzmamas | Regenbogen über dem Schluchsee | Bild: Sarah Tröger

Tag 4 – Sankt Märgen

Der Tag war komplett für einen Familientag in Sankt Märgen, wo unser Hotel steht, geplant. Mein Vater arbeitete etwa eine Stunde entfernt und kam zu uns. Da er von Uhren begeistert ist, gingen wir vormittags zur Führung durch das Klostermuseum in Sankt Märgen.

Für nur sechs Euro pro Person bekamen wir einiges zu sehen und auch exzellent erklärt. Es waren viele Familien mit Kindern dabei und der Museumsführer erklärte es sehr interessant für jede Altersgruppe.

Er sprach über die Ursprünge und Historie des Klosters und der vielen Kuckucksuhren aus den unterschiedlichen Epochen.

Leider ist das Kloster aufgrund der vielen Treppen und Etagen nicht geeignet für den Kinderwagen. Man konnte sich einen kleinen Klappstuhl mitnehmen, falls man sich zwischendurch setzten wollte. Ich nutzte den Stuhl einfach zwischendurch mal zum Stillen.

Im Übrigen war das gesamte Personal sehr aufgeschlossen und so durften wir kurzerhand den Garderobenraum zum Wickelraum umfunktionieren, denn dort gab es Tische, Stühle und Ruhe. Absolut empfehlenswert. Hier kann man einen halben Tag verbringen.

Am Nachmittag kehrten wir zum Kaffeetrinken in das Restaurant unseres Hotels ein.

Tag 5 – Colmar

herzmamas | Die schöne Stadt Colmar | Bild: Sarah Tröger

Für unseren letzten „richtigen“ Urlaubstag unternahmen wir nochmal etwas besonderes, wir fuhren ins benachbarte Frankreich. Genauer gesagt nach Colmar. Die Kleinstadt ist nur etwa eine Stunde von Sankt Märgen entfernt.

Mit der AppINRIX ParkMe“ fanden wir einen günstigen und ideal gelegenen Parkplatz. Das Wetter war ähnlich schön, wie in Freiburg. Die Sonne traute sich raus und wir freuten uns endlich mal unsere Sprachkenntnisse in Frankreich zu testen. Wir spazierten Richtung „Marché Couvert“ und als wir ankamen tropfte uns der Zahn.

In der Markthalle findet man kleine Imbissstände mit französischen Spezialitäten und Gerichten aus aller Welt. Die Käse-, Wurst-, Gemüse-, Brotstände raubten uns den Atem und am liebsten hätten wir alles einmal probiert, allerdings waren wir zur Mittagszeit dort und alle Sitzgelegenheiten waren schon besetzt.

Und da die Franzosen laut „Hören und Sagen“ eine miserable Einstellung zum Stillen haben, beschlossen wir weiterzugehen. Denn unsere kleine Tochter wollte schließlich auch etwas „Essen“.

Die Innenstadt ist sehr belebt, an jeder Ecke gibt es kleine Lädchen mit Kunst und Kram, Mode und vielem mehr. Wir fanden ein waschechtes französisches Bistro und konnten noch einen Platz ergattern. An der Tür sahen wir, dass es vom „Gault-Millau“ geführt wird. Und sagen wir mal so: die französische Küche ist nicht unser Ding.

herzmamas | Sightseeing in Colmar | Bild: Sarah Träger

Wir flanierten durch die schöne Stadt, entdeckten kuriose Läden und Kunstgalerien. Ursprünglich wollten wir eine klassische Bootsrundfahrt über den Fluss entlang durch „Klein-Venedig“ machen, aber unser Tragling wurde langsam müde.

So kauften wir uns für den Nachmittag noch ein paar Kleinigkeiten in der Patisserie „Pâtisserie Salon de thé J-C Clergue“ und mussten zurück im Hotel feststellen, dass wir wohl die leckersten Eclairs der Welt gekauft hatten. Ach, es lebe die französische Backkunst.

Am sechsten Tag fuhren wir mit allerlei schönen Erlebnissen im Gepäck und dem festen Entschluss eines Tages wieder in den Schwarzwald zu kommen nach Hause.

Die Schwarzwaldregion ist sehr vielfältig und man kann dort noch vieles mehr entdecken. So appellieren ich hier an alle: Es ist Zeit das eigene Land kennenzulernen!

Vielen Dank für den tollen Reisebericht an die liebe Sarah Tröger von RT-Existenzsicherung im Handwerk. Die Fotos sind urheberrechtlich geschützt und unterliegen ihrem Copyright.

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