2021 feiern Muslime das Zuckerfest vom 13. bis 15. Mai. Damit endet der Monat, in dem gläubige Muslime fasten. In dieser Zeit essen und trinken sie von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nichts – 29 Tage lang.
Herzmama Johanna spricht mit ihrer Freundin Vanessa für euch heute über den Ramadan und das Zuckerfest.
Vanessa lebt mit ihrer Familie – drei Mädels zwischen 3 und 7 Jahren und deren Papa- gemeinsam in Wuppertal, NRW. Sie selbst ist ohne Religion aufgewachsen und befasst sich seit 2015 mit dem muslimischen Glauben.
Ihre drei Töchter sind täglich mit vielen Religionen in Kontakt. An etwas Bestimmtes glauben müssen sie nicht. Es ist Vanessa wichtig, ihnen zu vermitteln, dass es verschiedene Arten gibt zu Glauben und sie sollen verstehen, was Vanessa für sich vom Glauben gelernt und gewonnen hat. Sie werden also im Familienalltag mit dem Glauben vertraut gemacht.
Was der Ramadan für Vanessa und ihre Kinder bedeutet erzählen sie uns in einem Interview.

Inhalt
Der Islam – eine Weltreligion
Der Islam ist eine der großen Weltreligionen. Zusammen mit dem Christentum die, an welche die meisten Menschen glauben. Mehr als 1,6 Milliarden Menschen sind Muslime. Muslime glauben an Allah – so heißt ihr Gott. Es gibt viele Regeln, die im Koran stehen. So wie bei den Christen in der Bibel oder bei den Juden in der Thora. Im Koran steht auch geschrieben, dass Gläubige im Ramadan fasten.

Was ist Ramadan?
Im Ramadan wird von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nichts gegessen und getrunken. Viele Familien stehen daher früh auf und frühstücken schon vor Sonnenaufgang und abends isst die ganz Familie nach Einbruch der Dunkelheit wieder zusammen.
Ramadan ist der 9. Monat im islamischen Kalender .Jedes Jahr verschiebt sich das Datum um zwei Wochen. Im Anschluss wird das Fest des Fastenbrechens gefeiert.

Warum wird gefastet?
Das Fasten gibt es nicht nur in Religionen. Viele Menschen Fasten für einen bestimmten Zeitraum etwas – besonders beliebt sind heutzutage das Fasten von Süßem, Fleisch oder Social Media. Es dient dazu, sich wieder auf sich selbst und grundlegende Bedürfnisse des Menschen zu besinnen und die Sachen, die man fastet wieder mehr wertzuschätzen.
Die Muslime essen und trinken während des Ramadan tagsüber nichts um sich jedes Jahr neu bewusst zu machen, dass es nicht selbstverständlich ist, genug zu essen und zu trinken zu haben. Sie beten viel um ihrem Gott nahe zu sein, sind besonders nett zueinander und achten darauf gute Taten zu vollbringen. Das alles lässt sie viel über sich selbst, ihre Moral und generell das Leben nachdenken. Was ist mir wichtig? Was macht mich glücklich und was kann ich machen um ein guter Mensch zu sein?

Der Ramadan endet mit einem großen Fest mit besonders leckerem Essen und fröhlicher Gemeinschaft. So wird gefeiert, was man alles im Leben Gutes hat und sich zusammen darüber gefreut.
Das Fest des Fastenbrechens heißt auch „Zuckerfest“. Hier werden alle Kinder mit vielen Süßigkeiten beschenkt. Es ist so ähnlich wie bei den Christen das Weihnachtsfest.
Man grüßt sich dann auf arabisch mit den Worten „Eid Mubarak“ – dem Gruß zum „Fest des Fastenbrechens“. Etwas länger ist der türkische Fest-Gruß
„Bayram mübarek olsun“ – „Ich wünsche dir ein gesegnetes Fest!“
Vanessa, wie feiert ihr Ramadan?
Also wie sieht euer Alltag? Fasten deine Mädels schon mit auf eine Art und Weise?
Im Alltag ändert sich ehrlich gesagt nicht wirklich viel, da die Kinder nicht mit fasten, da sie noch zu jung sind. Ich koche tagsüber trotzdem die Essen für die Mädchen und auch der Medienkonsum ist durch das derzeitige Homeschooling der Ältesten natürlich nicht Abzustellen.
Unser Alltag zu Ramadan sieht also aus wie in jeder andere und auch andersgläubigen Familie aus. Nur Abends treffen mein Partner und ich uns zum Fastenbrechen.
Was ist euch während des Ramadan besonders Wichtig?
Es ist immer wieder schön zu erleben, wie Familie selbst mehr zurück in den Fokus rückt. Im stressigen Alltag vergisst man oft wertzuschätzen, was man aneinander hat. Zu Ramadan können wir es definitv bewusster erleben, da wir nicht durch Medien und anderen „Dauerkonsum“ dauernd voneinander abgelenkt werden.
Wie verändert Corona Ramadan?
Die aktuelle Situation lässt uns dieses, wie letztes Jahr leider kaum Möglichkeiten den Ramadan wirklich familiär zu gestalten. Normal hätte sich die ganze Familie zum Iftar (Fastenbrechen) getroffen, und man hätte zusammen gegessen. Dieses Jahr war es ganz privat: allein mit meinem Partner – zu zweit und ganz klein.