Musikalische Früherziehung

“Musik ist die Sprache der Leidenschaft.“
Richard Wagner deutscher Komponist, Dramatiker, Philosoph, Dichter, Schriftsteller, Theaterregisseur und Dirigent 1813 – 1883

Heute ist Welttag der Stimme.
Ob nun unter der Dusche, als Hobby, in einem Chor oder sogar professionell – Musik ist unser ständiger und schönster Begleiter. 

Musik begleitet mich schon mein ganzes Leben. Nur ist mein Talent nicht so ausgeprägt um damit was brauchbares anzufangen – daher summe ich meinem Sohn nur meist was vor und hebe mein schräges Singen für die Dusche auf. Aber ich kenne da jemanden, der kann das ein wenig besser kann als ich.

Annika Dewenter
Annika Dewenter

Ich möchte euch heute meine Freundin Annika Dewenter vorstellen.

Die ausgebildete Musicaldarstellerin ist seit wenigen Tagen Mama und daher zur Zeit im Mutterschutz aber normalerweise kümmert sie sich um die Musikerziehung und Fitness für Interessierte jeder Altersklasse.

Natürlich konzentrieren wir uns auf ihre Arbeit mit Kindern und erläutern ein paar generelle Fakten zum Thema. 

 

Annika Dewenter

Sängerin, Musicaldarstellerin , Vocal – Coach , Personal Trainerin.

Annika ist seit 16 Jahren selbstständige Musikerin und erfindet sich immer wieder neu. Ich habe mit ihr zusammen die weiterführende Schule besucht und so wirklich aus den Augen verloren hat man sich nie. Wie auch – neben der vereinfachten Kontaktpflege durch die sozialen Netzwerke, war Annika auch so mit ständigen Neuigkeiten aus der Musikwelt präsent.

Sie ist damals nach der Schule nach Hamburg gegangen und hat dort ihre Ausbildung zur Musicaldarstellerin absolviert.
Um in ihrem kreativen Beruf flexibel zu sein, entschied sie sich fürs Vocal-Coaching

Da sie neben den Gesangsstunden für Erwachsene und Jugendliche gerne mit Kindern arbeitet, kam sie auf die Idee musikalische Früherziehung zu unterrichten.  

Und was passt zu Musik besser als Tanz? – Also gibt es Kindertanzkurse direkt dazu. 

Annika, was ist für dich das Besondere an der Arbeit mit Kindern? Was macht dir besonders Freude?

Die Arbeit mit Kindern hat mir immer schon großen Spaß gemacht. Musik ist ein wichtiger Teil in unserer Gesellschaft, sie bewegt so viel und kann helfen sich auszudrücken. Dies mit Spaß und Freude den ganz Kleinen zu vermitteln, ist für mich das Größte.

Kinder geben einem so viel zurück, stellen intuitive Fragen und agieren instinktiv auf/mit neu erlerntem. Wir Erwachsenen haben das bedauerlicher Weise oft verloren! Was das angeht, können wir von den Kids viel abgucken.

Was für besondere Momente gibt es während den ersten Musikerfahrungen der Kleinen?

Oft werden die Kinder von den Erwachsenen unterschätzt. Die tollsten Erlebnisse sind, wenn Eltern, Großeltern oder Erzieher zu einem kommen und berichten, dass die Kids die neu gelernten Lieder vorsingen oder Instrumente wie Trompete, Schlagzeug oder Geige erklären und benennen können. Das zeigt mir, dass ich den Unterricht richtig gestaltet habe….nämlich mit Spaß und Freude, das ist das Wichtigste!!!! Denn dann bleibt es auch in den kleinen Köpfen hängen 😉 

Worauf sollte man achten? Was kann man zuhause machen?

Für zu Hause ist es wichtig Fragen zu stellen und den Kindern zu zeigen, Mama und Papa finden toll, dass du Musik machst. Toll ist es, wenn man die Kids ungezwungen animiert, die Lieder einmal vorzusingen. Am besten singt man dann gemeinsam (Liedtexte oder Titel gibt es auf Anfrage dann selbstverständlich bei mir) ! 

Workshops: Performance, Darstellen, selbstbewusster Auftritt & Präsentation sowie Gesang und Stimme.

Angebote: am Liebsten steht sie immer noch selbst auf der Bühne oder vor der Kamera: Hochzeiten, Geburtstage, Events, Werbung-Schauspiel… 

-> Auf ihrer Webseite findet ihr die verschiedenen Angebote <-

 

Musikalische Früherziehung

Bild von thedanw auf Pixabay

Musik geht unter die Haut. Und Musik ist ansteckend.
Sie macht gute Laune und fordert zum Mitmachen auf.

Carl Orffs betrachtete das Lernen als Einheit von Denken, Fühlen und Handeln und findet sich auch 90 Jahre nach seiner Veröffentlichung in der modernen Pädagogik wieder.

Das Entdecken und Ausprobieren von so ziemlich Allem bestimmt den Tag eines jeden Kindes. 
Das spielerische Schulen des Rhythmusgefühls, der Körperwahrnehmung sowie der Auffassungsgabe, der Konzentration und der Motorik ist der Grundgedanke der musikalischen Früherziehung. 

Die künstlerisch-pädagogische Idee

Beim Erforschen der verschiedenen Töne, Geräusche und Klänge mit dem Ohr, weckt man die Freude am Musizieren ohne die langweilige Übungsphase, da die Instrumente leicht zu handhaben sind. Auch kognitiv weniger begabte Kinder blühen beim Musizieren oft richtig auf. Und nicht nur das – jedes Kind hat hier die Möglichkeit dazuzugehören.

Soziodemografische Unterschiede sind irrelevant, da man hier nicht vorher den teuren Klavierunterricht besucht haben muss, um mitspielen zu können.

Zudem wirkt sich das gemeinsame Musizieren positiv auf die sensitiven, kreativen und sozialen Fähigkeiten von Kindern aus.

 

Orff-Schulwerk

Bild: orff.de | Carl Orff im SOS-Kinderdorf, Dießen 1964
Bild: orff.de | Carl Orff im SOS-Kinderdorf, Dießen 1964

Carl Orff

Der Musiker Carl Orff entwickelte in den 1920er-Jahren eine Musikpädagogik, die Musik und Bewegung vereint, indem sie sich gegenseitig ergänzen. Dabei entdeckte er geeignete Klang- und Rhythmusinstrumente aus den verschiedensten Kulturen der Welt wieder. 

1930-1934 veröffentlichte Orff seine Arbeit „Schulwerk für Kinder“, die moderne Sozial- und Heilpädagogik inspiriert und die musikalische Früherziehung maßgeblich geprägt hat.

Der pädagogischer Ansatz liegt hier darin, die Musikerziehung aus der Bewegung heraus neu zu definieren. Orffs Grundgedanke war, dass Musik im Menschen anfängt; in seinem Herzschlag, seinem Atem. Die natürliche und unverstellte Einheit von Musik und Bewegung beim Kind ist der Schlüssel seiner Arbeit.

Annika, was ist das Besondere an Orff-Instrumenten?

Orff-Instrumente haben mich selbst in meiner Kindheit schon begleitet. Sie sind eine tolle Möglichkeit um erste rhythmische Erfahrungen zu sammeln und sich selbst zu begleiten. Die Orff-Instrumente sind einfach zu verstehen und leicht erklärt, so dass die Kinder schnell Erfolgserlebnisse haben.

Wenn man die Orff-Instrumente erlernt hat, hat man eine tolle Grundlage für weitere Instrumente!

Wie verwende ich Orff-Instrumente zur musikalischen Früherziehung?

Einander zuzuhören und aufeinander einzugehen, lernen die Kinder beim gemeinsamen Musizieren. Diese wertvolle Erfahrung wirkt sich nachhaltig auf ihre soziale Kompetenz aus Funktioniert dies so entsteht nicht nur ein harmonisches Zusammenspiel, sondern das Kind kann zeigen, was es kann, und erfährt dabei gleichzeitig, dass jeder Mitspieler wichtig ist.

Kinder experimentieren mit den Klängen der verschiedenen Orff-Instrumente.

Bild: Jelleke Vanooteghem – unsplash

Stimmungen und Erlebnisse werden zu vertonten Geschichten und Bildern:

Wähle ein Instrument und spiele vor…

… die Sonne lacht
… der Nebel flüstert
… der Regen rauscht
… der Wind heult

… die Katze schnurrt
… der Bär brummt
… der Elefant tanzt
…. die Maus klaut den Käse

… die Elfen singen beim Abendessen
… die Zwerge graben einen Tunnel
… die Kobolde spielen Memory 

Annika, ab wann steigert man das Fördern bis hin zu wirklichen festgelegten Melodien und wie funktioniert das generell?

Generell kann man mit 3 jährigen schon Lieder mit Melodie und Rythmus erlernen, welche sie dann bald schon auswendig und eigenständig wiedergeben können.

Man sollte die Kinder auf keinen Fall überfordern, wichtig sind immer der Spaß und die Erfolgserlebnisse. Mit der Zeit kann man langsam die Schwierigkeit der Lieder steigern und komplexere Unterrichtsinhalte einbringen.

Bewegung

Photo by Jordan Whitt on Unsplash

Kinder entdecken die Welt in und durch Bewegung. 

Auch hier steht natürlich das Lernen und Erforschen von den Kleinen im Vordergrund. Es ist unumstritten, dass Bewegung und körperlicher Aktivität eine wichtige Rolle zur gesunden körperlichen, geistigen und sozialen Entwicklung spielen. 

Es gibt für Kinder unendlich viele Möglichkeiten sich spielerisch körperlich zu beschäftigen. Der Fantasie sind bekanntlich keine Grenzen gesetzt und so entwickeln sie schon aus den einfachsten Hilfsmitteln die tollsten Spielideen.

Ein Ausflug zum Spielplatz um die Ecke oder ein Abstecher in den nächsten Wald ist für die ganze Familie die perfekte Gelegenheit sich zusammen ordentlich auszupowern. Auch ohne jegliche Spielgeräte ist Bewegung möglich: rückwärts laufen, balancieren, Purzelbäume schlagen… und im Wald sind Stöcke, Steine, Blätter und Pfützen alles was man zum spielen braucht. 

Und auch in der Wohnung lassen sich beispielsweise aus alten Kartons Erlebnisbahnen und Hindernis-Parcours bauen, damit die Kinder aktiv werden. 

Wie viel und welche Art von Bewegung braucht ein Kind für die gesunde Entwicklung? 

Es viele Möglichkeiten körperlich aktiv zu sein. 

aid
aid- Bewegungspyramide für Kinder| Bild: aid.de

In der Kinder-Bewegungspyramide des aid-Infodienstes findet man eine Antwort vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)

Nicht nur das “Sporttreiben”, wie wir es als Erwachsene kennen, ist in dieser Pyramide aufgeführt. Auch Alltagsaufgaben bei denen man sich bewegt, wie das Helfen im Haushalt, werden mit einberechnet.

 

Beim recherchieren bin ich auf ein PDF-Dokument der städtischen Gemeinschaftsgrundschule Arnoldschule Bochum gestoßen, welches die einzelnen Teile dieser Pyramide kurz und schlüssig erläutert. Auch tolle Beispiele sind hier zu finden. -> Link zur PDF <-

Annika, wie fördert man bei Kindern das richtige Maß an Bewegung?

Bewegung sollte genau wie Musik immer spielerisch gefördert werden. Es sollte eine Balance zwischen angeleitet und freier Bewegung sein, damit die Kids ihren Körper und dessen Möglichkeiten kennen lernen. 

Auch 5 min wildes Toben und Auspowern gehören immer zu einer Unterrichtsstunde dazu !

Abschließend kann man sagen, egal in welchem Bereich man sein Kind fördern möchte, sollte nie Druck entstehen und immer die Freude des Kindes im Fokus stehen. Außerdem haben Kinder mehr Spaß, wenn Mama und Papa aktiv daran teilnehmen und motivieren.

Ich persönlich würde die Arbeit mit den Kids und das mitmachen bei Liedern, Spielen und Tänzen nie missen wollen und freue mich schon darauf, irgendwann auch mit meiner Tochter zu singen und tanzen.

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